Nikotin verschmutzte Wände renovieren

Raucherwohnung renovieren: So entfernst du Nikotinflecken und muffige Gerüche

Gerade in eine neue Wohnung gezogen und festgestellt, dass der Vormieter Raucher war? Oder als Vermieter vor der Herausforderung, eine Raucherwohnung für den nächsten Mieter vorzubereiten? Diese Situation ist keine Seltenheit und kann zunächst überwältigend wirken. Die hartnäckigen Nikotinflecken an Wänden und Decken sowie der unangenehme Geruch sind nicht nur ästhetisch störend, sondern beeinträchtigen auch das Wohnklima erheblich. Doch keine Sorge, mit den richtigen Techniken und etwas Ausdauer lässt sich auch dieses Problem lösen.

In diesem Artikel wird Schritt für Schritt erläutert, wie man eine Raucherwohnung effektiv renoviert. Von der gründlichen Reinigung über die Wahl der richtigen Farben bis hin zur Geruchsneutralisierung – hier finden sich alle notwendigen Informationen, um die Wohnung wieder in ein frisches, einladendes Zuhause zu verwandeln.

 

Bestandsaufnahme und Vorbereitung

Bevor du loslegst, ist es wichtig, den Umfang der Nikotinablagerungen genau zu erfassen. Untersuche Wände, Decken und andere Oberflächen auf Verfärbungen und Gerüche. Denk daran: Nikotin setzt sich als gelblicher, wasserlöslicher Film ab, der sich nicht einfach mit handelsüblicher Wandfarbe überstreichen lässt.

 

Gründliche Reinigung

Eine gründliche Reinigung ist der erste und wichtigste Schritt bei der Renovierung einer Raucherwohnung. Nikotinablagerungen finden sich nicht nur an offensichtlichen Stellen wie Wänden und Decken, sondern auch an weniger beachteten Orten:

  • Fensterrahmen und -scheiben
  • Heizkörper und Rohrleitungen
  • Lichtschalter und Steckdosen
  • Türrahmen und -griffe
  • Lampenschirme und Leuchten
  • Schränke und Regale (innen und außen)
  • Fußleisten und Zimmerdecken

Beginne mit einer Grundreinigung aller Oberflächen. Nutze einen Staubsauger, um losen Schmutz und Staubpartikel zu entfernen. Für die Nassreinigung eignen sich Mikrofasertücher und warmes Wasser mit einem milden Reinigungsmittel. Bei hartnäckigen Ablagerungen empfiehlt sich ein spezieller Nikotinreiniger. Vergiss nicht, auch Lüftungsgitter und -schächte zu reinigen, da sich hier oft unbemerkt Nikotinrückstände ansammeln. Bei Teppichen und Polstermöbeln kann eine professionelle Tiefenreinigung notwendig sein, um Gerüche und Verfärbungen vollständig zu beseitigen. Nach der Reinigung ist gründliches Lüften wichtig, um Restgerüche und Feuchtigkeit aus der Wohnung zu entfernen. Wiederhole den Reinigungsprozess gegebenenfalls, bis alle sichtbaren Spuren und Gerüche beseitigt sind.

 

Wände und Decken renovieren

Bei der Renovierung von Wänden und Decken in einer Raucherwohnung ist die Wahl des richtigen Anstrichmittels entscheidend. Handelsübliche Wandfarben sind für diese Aufgabe ungeeignet, da Nikotinflecken immer wieder durchschlagen werden. Normale Wandfarben auf Wasserbasis können den Nikotinfilm nicht dauerhaft versiegeln. Das Nikotin wird von dem in der Farbe enthaltenen Wasser angelöst und wandert durch die Farbschicht an die Oberfläche. Dadurch entstehen schnell wieder unschöne gelbe Flecken. Auch Farben auf Lösungsmittelbasis verzögern das erneute Vergilben nur kurzzeitig.

Stattdessen benötigst du spezielle Nikotinfarbe, auch als Isolierfarben oder Absperrfarben bekannt. Mit diesen Farben kannst du effektiv gegen Nikotinverfärbungen vorgehen und deinen Wänden und Decken ein frisches, sauberes Aussehen verleihen.

Vorteile von Nikotinfarben:

  • Hohe Isolierwirkung gegen Nikotinverfärbungen
  • Verhindern das Durchschlagen von Nikotinflecken
  • Hohe Deckkraft, oft reicht ein einziger Anstrich aus

 

Böden und Textilien

Teppichböden haben oft Nikotin und Gerüche aufgenommen. Wenn möglich, ersetze sie durch pflegeleichtere Bodenbeläge wie Laminat oder Fliesen. Waschbare Textilien wie Vorhänge solltest du gründlich reinigen oder austauschen.

 

Türen und Fenster

Bei der Renovierung einer Raucherwohnung dürfen Türen und Fenster nicht vernachlässigt werden. Beginne mit einer gründlichen Reinigung aller Oberflächen, einschließlich Rahmen, Zargen und Griffe.

Verwende warmes Wasser mit einem milden Reinigungsmittel oder spezielle Nikotinreiniger. Für Glasflächen eignet sich ein Glasreiniger mit Essig, der Nikotinrückstände effektiv löst.

Bei Holztüren und -fenstern kann es notwendig sein, die oberste Schicht abzuschleifen und neu zu lackieren oder zu lasieren. Kunststofffenster lassen sich in der Regel gut reinigen, können aber bei starker Vergilbung ebenfalls einen neuen Anstrich mit speziellen Kunststofflacken benötigen. Überprüfe auch die Dichtungen und erneuere sie gegebenenfalls, da sie Nikotingerüche besonders gut speichern können.

Mit diesen Maßnahmen stellst du sicher, dass Türen und Fenster nicht nur optisch wieder ansprechend sind, sondern auch frei von Nikotinrückständen und -gerüchen.

 

Geruchsneutralisierung und Ozonreinigung

Auch nach gründlicher Nikotinreinigung kann der Geruch in einer Raucherwohnung hartnäckig bleiben, da er sich tief in Bauteile wie Putz, Mauerwerk und Estrich eingenistet hat. Eine effektive Methode zur vollständigen Geruchsneutralisierung ist die professionelle Ozonbehandlung. Diese kann Rauchgerüche dauerhaft beseitigen, wobei die Behandlungsdauer je nach Wohnungsgröße und Verschmutzungsgrad bis zu drei Tage betragen kann.

Allerdings ist Vorsicht geboten: Ozon-Generatoren dürfen aufgrund gesundheitlicher Risiken nicht in bewohnten Räumen eingesetzt werden. Daher ist es dringend empfohlen, für diese komplexe und potenziell gefährliche Anwendung einen Experten zu konsultieren. Professionelle Dienstleister verfügen über das notwendige Fachwissen und die richtige Ausrüstung, um die Ozonreinigung sicher und effektiv durchzuführen und so eine vollständig geruchsneutrale Wohnung zu gewährleisten.

 

Profi-Tipp
Profi-Tipp

Für hartnäckige Fälle

Bei besonders starken Nikotinablagerungen kann es nötig sein, den alten Putz abzuschlagen und neu zu verputzen. Das ist zwar aufwendig, aber manchmal unvermeidbar für ein wirklich frisches Ergebnis.

Achte bei der Wahl der Wandfarbe auf wasserbasierte oder spezielle Isolierfarben, die gegen Nikotinflecken resistent sind.

 

 

Fazit

Die Renovierung einer Raucherwohnung ist zweifellos eine Herausforderung, aber mit der richtigen Herangehensweise und den geeigneten Mitteln durchaus zu bewältigen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer gründlichen Reinigung aller Oberflächen, gefolgt von der Anwendung spezieller Produkte und Techniken zur Beseitigung von Nikotinablagerungen und -gerüchen.

Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung von Nikotinfarbe bei der Renovierung von Wänden und Decken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wandfarben bietet Nikotinfarbe eine effektive Barriere gegen das Durchschlagen von Nikotinflecken. Ihre hohe Isolierwirkung und Deckkraft machen sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug bei der Sanierung von Raucherwohnungen. Oft reicht bereits ein einziger Anstrich aus, um sichtbare Verbesserungen zu erzielen.

Neben der Verwendung von Nikotinfarbe ist auch die professionelle Ozonbehandlung eine wichtige Option zur Geruchsneutralisierung. Diese sollte jedoch aufgrund der damit verbundenen Risiken nur von Fachleuten durchgeführt werden.

Letztendlich erfordert die erfolgreiche Renovierung einer Raucherwohnung Geduld, Sorgfalt und die Bereitschaft, in qualitativ hochwertige Produkte und gegebenenfalls professionelle Hilfe zu investieren. Mit dem richtigen Ansatz kann jedoch selbst eine stark verrauchte Wohnung in ein frisches, einladendes Zuhause verwandelt werden, in dem sich neue Bewohner wohlfühlen können.

 


Über den Autor

Jaegerlacke Team
Jaegerlacke Team

In enger Zusammenarbeit mit unseren internen Fachleuten aus den unterschiedlichen Bereichen teilen wir mit euch unser fundiertes Wissen zu Produkten, Anwendungen und Trends. So profitieren Kunden, DIY-Begeisterte und alle, die sich für Lacken und Farbe interessieren, von dem geballten Know-how des Jaegerlacke Teams, das seine Expertise in verständliche Inhalte verpackt.